Ihr wollt euch an Protesten in einer anderen Stadt beteiligen – beispielsweise gegen einen AfD-Parteitag oder einer Großdemonstration? Super! Hier haben wir ein paar Tipps zusammen gestellt, wie ihr einen Bus zu den Protesten organisieren könnt:

Bus & Mobi

Die beste Möglichkeit, mit einer größeren Gruppe zu Protesten zu reisen und möglichst viele Menschen zu mobilisieren, ist die Organisation eines eigenen Busses. Schätzt zunächst ein, wie viele Leute ihr mobilisieren könnt, mitzukommen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr Interessiertenlisten bei Veranstaltungen, an Infotischen etc. herumgeben und Email-Adressen und Telefonnummern von potenziellen Mitreisenden einsammeln.

Sucht im Internet nach Busunternehmen in eurer Nähe und fragt sie mit den Daten und Anzahl der benötigten Plätze an. Die meisten Anbieter können euch schnell ein Angebot machen, wie viel die Busmiete und Fahrer kosten. Fragt mehrere Busunternehmen an, um die Angebote zu vergleichen.

Finanzierung

Im nächsten Schritt müsst ihr euch um die Finanzierung kümmern: Dafür könnt ihr die Bündnisorganisationen von Aufstehen gegen Rassismus bei euch vor Ort anfragen, ob sie den Bus unterstützen können. Schaut einen Blick auf die Liste der Erstunterzeichner*innen und unterstützenden Organisationen.

Zusätzlich zur Finanzierung durch unterstützende Organisationen könnt ihr Soli-Tickets verkaufen. So können Leute die Proteste und Anreise unterstützen, die selbst keine Zeit haben nach Hannover zu fahren. Fragt beispielsweise die Bundestags- und Landtagsabgeordneten von LINKE, SPD und Grünen an, ob sie euch mit dem Kauf von ein paar Soli-Tickets unterstützen können.

Danach solltet ihr auch die Tickets für Mitreisende verkaufen. Selbst wenn ihr den Bus komplett über andere Quellen finanzieren könnt, lohnt es sich, zumindest einen symbolischen Beitrag für die Tickets zu nehmen, um eine Verbindlichkeit zu schaffen und am Abreisetag nicht feststellen zu müssen, dass mehrere Leute die Mitreisen wollten, doch nicht kommen. Im Einzelfall können immer noch Ausnahmen gemacht werden.

Tickets & Organisation

Bustickets könnt ihr einfach selbst am Computer erstellen und auf buntem Papier ausdrucken. Das Ticket hat eher eine symbolische Funktion, aber Ort und Zeit der Abreise sowie eine Kontakt-Nummer sollten drauf stehen. Für den eigenen Überblick solltet ihr eine zentrale Liste mit Namen, Email und Handynummer aller Leute führen , die verbindlich zugesagt und bezahlt haben. Nutzt die Handynummern, um allen am Tag vor der Abreise eine Erinnerung mit dem Abfahrts-Treffpunkt zu schicken.

Gebt als Treffpunkt für die Abreise eine frühere Zeit an, als mit dem Busunternehmen verabredet um einzurechnen, dass Menschen sich verspäten und ihr euch vor der Abfahrt noch sortieren, eure Liste durchgehen müsst etc.

Meldet euch im Vorfeld bei den Organisatior*innen der Proteste, um Informationen zu Parkplätzen und die Nummer der Ermittlungsausschusses in Erfahrung zu bringen.

Während der Fahrt

Packt Informationsmaterial und Interessiertenlisten ein, die ihr im Bus herumgeben könnt. Nutzt die Fahrt, um mit euren Mitreisenden ins Gespräch zu kommen und neue Aktivist*innen für eure Gruppe zu gewinnen. Erklärt auf der Hinreise allen den Treffpunkt und Zeit für die Rückreise. Überprüft, dass ihr von allen Mitreisenden die Handynummern habt – falls bei der Rückreise jemand fehlen sollte.

Nutzt die Rückreise für eine Auswertungsrunde und Eindrücke von den Protesten zu teilen. Nutzt die Fahrt, um eure nächsten Treffen oder Aktionen anzukündigen.

Bringt ein paar DVDs mit, falls die Fahrt länger ist und es im Bus einen Fernseher gibt. Stellt euch darauf ein, dass die Anreise gegebenenfalls länger dauern und es zu Polizeikontrollen kommen könnte. Packt also etwas zu trinken und Snacks ein und verzichtet auf Gegenstände, die auf einer Versammlung nicht erlaubt sind.

Wenn ihr einen Bus organisiert, meldet euch bei uns, damit wir den Bus bei Interessierten in Eurer Nähe bewerben können – oder wenn ihr noch weitere Fragen habt und Unterstützung braucht: mitmachen@your-server.de