Die Corona-Krise rückt momentan andere Themen in den Hintergrund. So die Situation der Geflüchteten auf den griechischen Inseln oder den tagtäglichen Rassismus. Doch diese Themen sind weiter da:

Brutale Angriffe von Polizei, Armee und der extremen Rechten auf Geflüchtete an der griechischen Grenze. Gleichzeitig lehnen sich auf den Inseln Lesbos und Chios Bewohner*innen sowie Geflüchtete gegen diese rassistische Behandlung auf.

Die dramatische Situation der Geflüchteten und rassistische Reaktionen unterstreichen, wie wichtig es ist, dass wir uns entscheiden: Ob wir diesen Rassismus zulassen – ob aktiv oder passiv, mit unserem Schweigen – oder ob wir dagegen mobilisieren. 

Die AfD und ihre Partner in Europa versuchen, die Verunsicherung über die Corona-Krise auszunutzen. Sie bedienen rassistische Stereotypen, erwecken den Eindruck, das Virus wäre von Fremden „ins Land getragen“. Sie behaupten, Abschottung würde das Problem lösen. 

Die Gefahr, die von der extremen Rechten ausgeht, ist international, sei es von Trump in den USA, Salvini in Italien oder den Befürworter*innen von Nationalismus und Autoritarismus in anderen Ländern, ebenso wie von der AfD und anderen in Deutschland. Rassismus ist ein wachsendes globales Problem. Wir wenden uns gegen alle Formen von Rassismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus sowie gegen die Verfolgung der Gemeinschaften der Sinti und Roma. Wir lehnen den zunehmenden Rassismus gegen die chinesischen Communities und andere Gruppen in Zusammenhang mit der Corona-Krise ab.

Die humanitäre Krise an den Grenzen der Europäischen Union wie auch der USA verleiht dem Aufruf „ Geflüchtete willkommen!” zusätzliche und dringende Bedeutung.

Gerade jetzt, wo die Menschen um ihr Leben fliehen müssen – vor Kriegen, Klimachaos, Unterdrückung, Armut… – ist es klarer denn je, dass die Menschheit nur auf der Grundlage internationaler Solidarität eine Zukunft hat. 

Am Samstag, dem 21. März, werden Menschen auf der ganzen Welt ihre Stimme gegen alle Formen des Rassismus und zur Verteidigung der Menschenrechte und der Demokratie erheben.

In Deutschland beteiligen wir uns in diesem Jahr mit symbolischen und online-Aktivitäten gemeinsam mit unseren Bündnispartner*innen an den Protesten zum 21. März: Gegen Rassismus und rechten Terror – immer und überall! #worldagainstracism

Zum Umgang mit Aktivitäten am 21. März angesichts von Corona »

Aufruf von Aufstehen gegen Rassismus:

(عربي) (فارسی)

21. März 2020: Internationaler Aktionstag gegen Rassismus

Weltweit gewinnen rassistische und faschistische Kräfte an Einfluss. Auch in Deutschland nehmen Antisemitismus, Antiziganismus und antimuslimischer Rassismus zu. Gewaltbereite Nazi-Strukturen machen sich vor dem Hintergrund einer flächendeckenden Präsenz der AfD breit. Der Terroranschlag von Halle und der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke sind nur die Spitze des Eisbergs.

Die AfD hat sich weiter radikalisiert. Der Einfluss des neofaschistischen Flügels ist gewachsen, die angeblich gemäßigten Kräfte um Parteichef Meuthen haben ein Stillhalteabkommen mit Höcke & Co. Wir werden am 21. März darauf hinweisen, dass der Anstieg des Rassismus in der Gesellschaft und die Präsenz von extremen Rechten in den Parlamenten und auf den Straßen Hand in Hand gehen.

Unsere Alternative zu rechter Hetze und Gewalt ist der vielfältige und mutige Protest von Vielen – gegen Diskriminierung und Ausgrenzung, gegen Einschüchterung und Naziaufmärsche, gegen den Aufbau einer neuen faschistischen Massenpartei.

Weltweit gehen am 21. März Menschen auf die Straße, um gemeinsam gegen Rassismus und rechte Hetze, für ein solidarisches und respektvolles Miteinander zu protestieren. Auch in Deutschland finden vielerorts Aktivitäten statt. Zeigen wir gemeinsam, dass wir Nazis und Rassisten entschieden entgegentreten. Setzen wir ein starkes Zeichen gegen die menschenverachtende Hetze von AfD, NPD & Co.

Die Vereinten Nationen haben 1966 den 21. März als „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. Damit soll an die blutige Niederschlagung einer friedlichen Demonstration in Sharpeville in Südafrika gegen die Apartheid am 21. März 1960 erinnert werden. In Deutschland organisiert die „Stiftung gegen Rassismus“ 2020 zum 25. Mal vom 16. bis 29. März 2020 die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“.

Aufstehen gegen Rassismus beteiligt sich an der internationalen Initative „World against Racism“, letztes Jahr wurde an 60 Orten weltweit demonstriert. In diesem Jahr finden Proteste in London, Berlin, Kopenhagen, Athen, Chemnitz, Barcelona, Arnstadt, New York und anderswo statt.

Material für Social Media »

ursprünglich geplante Aktionen in Deutschland »

Flugblätter und Plakate »

 

Weitere Aktionen nehmen wir gern per E-Mail entgegen: mitmachen[at]aufstehen-gegen-rassismus.de

 

Internationaler Aufruf:

#WorldAgainstRacism 2020

(по русски) (español)

Die Gefahren von Faschismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus nehmen überall zu. Infolgedessen erleben wir einen besorgniserregenden Anstieg der Hassverbrechen. Wir stehen gegen alle Formen von Rassismus und Engstirnigkeit, wir erklären unsere Solidarität mit Geflüchteten, Sinti und Roma und allen anderen davon Betroffenen.

Der Widerstand gegen den Aufstieg des Faschismus, des extrem rechten und rassistischen Populismus in verschiedenen Ländern wächst, und er hat bereits gezeigt, dass er wirksam sein kann. Jetzt brauchen wir international mehr Zusammenarbeit und Solidarität, um uns dem Rassismus und der extremen Rechten entgegen zu stellen. Aus diesen und vielen weiteren Gründen koordinieren wir internationale #WorldAgainstRacism-Demonstrationen zum UN Anti-Rassismus-Tag, ‪21. März 2020.

Im März 2019 haben wir in über 60 Städten weltweit demonstriert, Zehntausende gingen gegen den Aufstieg der extremen Rechten, Rassismus und Faschismus auf die Straße. In diesem Jahr wollen wir die internationale Solidarität ausbauen und uns für größere Demonstrationen und an mehr Orten auf der Welt einsetzen.

https://worldagainstracism.org